• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Österreich - Wiener Netze: „Digitaler Zwilling“ bewährt sich
Quelle: Pixabay / Jürgen Sieber
ÖSTERREICH:
Wiener Netze: „Digitaler Zwilling“ bewährt sich
Voriges Jahr verzeichnete das städtische Infrastrukturunternehmen 22 Millionen Zugriffe auf sein geographisches Informationssystem (GIS), das bei Fehlerbehebung und Netzplanung hilft.
 
Rund 22 Millionen Zugriffe auf ihre digitalen Netzkarten verzeichneten die Wiener Netze im Jahr 2023. Das berichtete Ilse Hirt, die am 1. Juli in die Geschäftsführung des stadteigenen Infrastrukturunternehmens eintrat und dieses seither mit Thomas Maderbacher und Gerhard Fida leitet. Hirt zufolge verfügen etwa 3.000 Personen über Zugang zum Geographischen Informationssystem (GIS) der Wiener Netze, das gewissermaßen einen „digitalen Zwilling“ der Strom-, Gas- und Fernwärmeleitungen sowie der kommunalen Glasfaserkabel in der österreichischen Bundeshauptstadt darstellt.

Insgesamt haben diese Infrastrukturen eine Länge von 29.500 Kilometern. Mit ihrer Hilfe werden etwa zwei Millionen Kunden versorgt. In dem „digitalen Zwilling“ sind sämtliche zu rund 90 Prozent unterirdisch verbauten Betriebsmittel wie Kabel oder Rohre des Netzes sichtbar, erläuterte Hirt. Das GIS der Wiener Netze sei „praktisch ein digitaler Stadtplan für den Untergrund.“

Mit seiner Hilfe könnten die Einsatzkräfte des Unternehmens einen Fehler exakt lokalisieren und damit Störungen rascher als früher beheben, konstatierte Hirt. Sämtliche Reparatur- und Wartungsarbeiten würden dokumentiert und seien „ebenso wie Detailinfos zum Baujahr der Leitung und zur Materialbeschaffenheit online ablesbar.“ Hirt zufolge erfolgt die Weiterentwicklung des GIS kontinuierlich. Unter anderem werden Trafostationen mit intelligenten Sensoren ausgestattet, „die alle fünf Minuten Messdaten an die Wiener Netze liefern.“ Dies ermögliche gewissermaßen eine „Fernsteuerung“ des Stromnetzes und biete überdies Daten für Wartungen sowie die Planung des Netzausbaus.

Bewährtes Werkzeug

Mit dem Aufbau des „digitalen Zwillings“ ihrer Infrastrukturen begannen die Wiener Netze respektive deren Vorläuferunternehmen bereits 1986, teilte das Unternehmen der Redaktion mit: „Das Erdgasnetz war das erste Netz, bei dem 1998 alle Daten digital abrufbar waren. Seit 2022 sind alle Betriebsmittel der Wiener Netze online erfasst und durch verschiedene Anbindungen mit anderen internen IT-Systemen verknüpft.“ Für die kommenden Jahre seien weitere Optimierungen geplant, nicht zuletzt in Hinblick auf die im Gang befindliche Energiewende.
 

Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 26.08.2024, 15:00 Uhr

Mehr zum Thema